Was tun, wenn ich mich allein fühle?
Kennst du das Gefühl, mitten unter Menschen zu sein und dich trotzdem unendlich allein zu fühlen? Einsamkeit kann sich an jedem Ort und in jedem Alter einschleichen. Sie tut weh und lässt uns glauben, dass niemand uns wirklich sieht. In unserem wöchentlichen Blog geht es genau um dieses wichtige Thema und am Ende zeigen wir dir hilfreiche Tipps, die dir nächstes mal dabei helfen werden, schneller aus der Einsamkeit herauszufinden.
Die gute Nachricht ist: Du bist nicht allein mit diesem Schmerz und es gibt Wege heraus. findmetherapy kann dich dabei unterstützen: Melde dich kostenlos auf www.findmetherapy.org an und geh den ersten Schritt zu neuer Verbundenheit.
Was die Forschung sagt
In der Psychologie wird Einsamkeit als subjektiv empfundenes Fehlen von bedeutsamen sozialen Beziehungen und Zugehörigkeit definiert, mit anderen Worten: das schmerzliche Gefühl fehlender Verbundenheit mit anderen Menschen.
Wichtig ist: Einsamkeit ist nicht gleichbedeutend mit dem Alleinsein.
Man kann sich einsam fühlen, selbst wenn man von anderen umgeben ist. Umgekehrt kann das bewusste Alleinsein auch wohltuend sein. Entscheidend ist das eigene Empfinden.
Studien zeigen, dass Einsamkeit weitverbreitet ist und ernsthafte Folgen für die psychische und körperliche Gesundheit haben kann. Chronische soziale Isolation und Einsamkeit erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz, Schlaganfälle, Depressionen, Angststörungen und sogar für einen vorzeitigen Tod. Die gesundheitlichen Auswirkungen von Einsamkeit werden in ihrer Tragweite oft mit bekannten Risikofaktoren verglichen:
So entspricht anhaltende Einsamkeit dem Körper gegenüber in etwa dem Effekt, als würde man täglich 15 Zigaretten rauchen. Einsamkeit ist also weit mehr als nur ein unangenehmes Gefühl, sie kann uns krank machen.
Manchmal tut es gut, den ersten Kontakt zu suchen: Ruf zum Beispiel einen alten Freund:in an oder schreibe einer vertrauten Person eine Nachricht. Es kostet Überwindung, sich zu öffnen, doch viele werden froh sein, von dir zu hören. Auch wenn du dich vielleicht scheu fühlst: Die meisten Menschen freuen sich über ehrliche, persönliche Nachrichten.
Hinzu kommt, dass Einsamkeit viele betrifft. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fühlt sich weltweit etwa jeder sechste Mensch einsam. Und entgegen dem verbreiteten Klischee sind es nicht nur ältere Menschen, die unter Einsamkeit leiden. Tatsächlich ist das Phänomen bei Jüngeren besonders häufig: Jugendliche und junge Erwachsene berichten überdurchschnittlich oft von Einsamkeitsgefühlen. Auch im deutschsprachigen Raum zeichnen Studien ein ähnliches Bild.
Eine repräsentative Befragung in Deutschland ergab, dass beinahe die Hälfte der 16- bis 30-Jährigen sich stark oder zumindest moderat einsam fühlt . Diese Zahlen führen vor Augen, dass Einsamkeit kein seltenes Randphänomen ist, sondern eine echte Herausforderung für unsere Gesellschaft und Gesundheit.
Was im Alltag helfen kann, sich weniger einsam zu fühlen
Was kannst du nun ganz konkret tun, wenn dich das Gefühl der Einsamkeit überkommt? Oft helfen schon kleine Schritte im Alltag, um aus der Isolation auszubrechen. Manchmal tut es gut, den ersten Kontakt zu suchen: Ruf zum Beispiel einen alten Freund:in an oder schreibe einer vertrauten Person eine Nachricht.
Es kostet Überwindung, sich zu öffnen, doch viele werden froh sein, von dir zu hören. Auch wenn du dich vielleicht scheu fühlst:
Die meisten Menschen freuen sich über ehrliche, persönliche Nachrichten.
Daneben können kleine Rituale und Routinen Halt geben. Geh zum Beispiel jeden Tag eine Runde an die frische Luft, vielleicht immer zur selben Zeit. Ein Spaziergang im Park, bei dem du den Nachbarn grüßt, oder der morgendliche Kaffee im Stammcafé, wo man ein vertrautes Gesicht sieht, solche Gewohnheiten schaffen Momente der Verbindung.
Führe auch ein Tagebuch (Journal) für dich selbst: Schreib dir von der Seele, was dich beschäftigt. Dieses Journaling kann dir helfen, deine Gefühle zu ordnen, und du wirst vielleicht Muster erkennen: Gibt es bestimmte Situationen, in denen du dich besonders einsam fühlst? Indem du es aufschreibst, machst du dir dein Innenleben bewusster und kannst besser dagegen steuern.
Ein weiterer Impuls: Trau dich, neue Leute kennenzulernen, so schwierig es auch klingt. Überlege, welche Aktivitäten dir Freude bereiten, und suche nach Gruppen oder Kursen, in denen du Gleichgesinnte triffst.
Ob ein Sportverein, ein Kochkurs oder eine Ehrenamtsgruppe: Gemeinsame Interessen verbinden. Viele Städte haben auch Initiativen oder Stammtische für Menschen, die neue Kontakte suchen. Vielleicht gibt es in deiner Umgebung ein Angebot für Zugezogene oder einen Online-Stammtisch, an dem du teilnehmen kannst.
Es braucht Mut, aber denk daran: Wahrscheinlich sind andere dort genauso dankbar darüber, dass du den ersten Schritt machst.
Wichtig ist auch, gut mit dir selbst umzugehen. Mach dir bewusst, dass Einsamkeit nichts ist, wofür du dich schämen musst. Sei freundlich zu dir, wie du es zu einem guten Freund wärst. Gönn dir kleine Wohlfühlmomente: ein warmes Bad, dein Lieblingslied laut mitsingen, bewusst und langsam eine leckere Mahlzeit essen, alles, was dir das Gefühl gibt, gut aufgehoben zu sein. Selbstfürsorge ist kein Luxus, sondern ein wichtiger Schritt, um dich wieder mit dir selbst verbunden zu fühlen.
All diese Strategien können helfen, doch erwarte keine Wunder über Nacht. Manche Ideen wirken sofort stimmungsaufhellend, andere brauchen Zeit, bis sich etwas verändert und das ist okay. Gib dir die Erlaubnis, in deinem eigenen Tempo voranzugehen.
Jeder kleine Schritt zählt. Und wenn du merkst, dass die Einsamkeit trotz aller Bemühungen bleibt oder dich stark belastet, denke daran: Du darfst dir Hilfe holen.
10 Tipps, die dir helfen werden, dich weniger einsam zu fühlen
Manchmal braucht es kleine, konkrete Schritte, um das Gefühl von Einsamkeit zu durchbrechen:
Struktur in den Tag bringen: Wenn du feste Zeiten zum Aufstehen, Essen oder Spazierengehen einplanst, gibst du deinem Alltag Halt und damit auch deinem inneren Erleben.
Sport, Tanzen oder einfach ein Spaziergang lösen nicht nur Spannungen, sondern öffnen auch Gelegenheiten für Begegnungen. Gleichzeitig kannst du über den Körper Stress abbauen und dich lebendiger fühlen.
Schreib deine Gedanken und Gefühle regelmäßig auf. Journaling macht sichtbar, was dich belastet, und kann dir neue Perspektiven eröffnen. Schon ein paar Minuten täglich reichen, um Klarheit und Selbstmitgefühl zu entwickeln.
Auch das Thema Dankbarkeit kann dir helfen. Überlege dir jeden Abend drei Dinge, für die du dankbar bist, egal wie klein sie scheinen. Diese Übung verschiebt den Fokus von dem, was fehlt, hin zu dem, was schon da ist.
Versuche, dich wieder aktiv in Gemeinschaft einzubringen. Ob über ein Ehrenamt, einen Kurs oder eine Lerngruppe, gemeinsam mit anderen an einem Ziel zu arbeiten, schafft schnell Verbundenheit.
Pflege deine bestehenden Kontakte, auch wenn es dir schwerfällt. Eine kurze Nachricht, ein Anruf oder ein spontaner Kaffee mit einer bekannten Person kann Wunder wirken. Nähe entsteht oft durch kleine Gesten, nicht nur durch große Treffen.
Manchmal kann es helfen, bewusst neue Räume aufzusuchen. Geh in eine Bibliothek, ein Café oder ein Fitnessstudio, Orte, an denen du andere Menschen siehst und spürst, dass du Teil einer Gemeinschaft bist, auch ohne sofort ins Gespräch zu kommen.
Verbinde dich bewusst mit deinem Körper: Atemübungen, Meditation oder Yoga können das Gefühl innerer Ruhe fördern und dich darin stärken, dich selbst als Ressource wahrzunehmen.
Reduziere die Zeit, die du passiv in sozialen Medien verbringst. Gerade wenn du dich einsam fühlst, kann ständiges Scrollen Vergleiche verstärken. Versuch stattdessen, bewusst echte Gespräche zu führen oder Inhalte zu teilen, die dich verbinden.
Hol dir professionelle Unterstützung, wenn die Einsamkeit dich über längere Zeit stark belastet. Eine Therapeut:in kann dir helfen, alte Muster zu durchbrechen, neue Wege zu entwickeln und dich wieder sicher in Beziehungen zu fühlen.
Egal wie dunkel das Gefühl der Einsamkeit gerade sein mag, vergiss nicht: Du bist nicht allein, weder mit diesem Gefühl, noch auf dem Weg hinaus. Millionen von Menschen kennen dieses bedrückende Alleinsein-Gefühl. Es sagt nichts über deinen Wert als Mensch aus. Es bedeutet nur, dass dir gerade Verbundenheit fehlt, ein Grundbedürfnis, das jeder Mensch hat.
Du bist nicht allein, wir sind für dich da
Manchmal wird aus dem vorübergehenden Gefühl von Einsamkeit ein Dauerzustand. Vielleicht hast du schon viel probiert und trotzdem bleibt da dieser Kloß im Hals und die Leere im Herzen. Spätestens wenn Einsamkeit chronisch wird oder dich seelisch stark belastet, kann professionelle Hilfe sinnvoll sein. Eine Therapie bietet einen geschützten Raum, um den Ursachen deiner Einsamkeitsgefühle auf den Grund zu gehen. Mit Unterstützung einer geschulten Person lassen sich negative Denkmuster durchbrechen und neue Wege aus der Isolation finden. Therapie kann dir helfen, soziale Ängste abzubauen, Selbstvertrauen aufzubauen und wieder Schritte auf andere Menschen zuzugehen.
Hier möchte findmetherapy dich begleiten. Unser Anliegen ist es, dir den Zugang zu passender therapeutischer Unterstützung so leicht wie möglich zu machen. Dafür setzen wir auf ein individuelles, vertrauensvolles und menschliches Matching-Verfahren: Wir helfen dir, einen Therapeutin zu finden, die/der zu dir passt, fachlich und menschlich.
Bei findmetherapy stehst du im Mittelpunkt: Deine Bedürfnisse, deine Geschichte, deine Ziele. Unser Team nimmt dich an die Hand, damit du dich auf dem Weg zur passenden Hilfe nicht allein gelassen fühlst.
Wenn du merkst, “Ich schaffe es nicht allein”, dann ist es kein Zeichen von Schwäche, Hilfe anzunehmen, im Gegenteil: Es ist ein mutiger und wichtiger Schritt. Scheue dich also nicht, dich bei findmetherapy zu melden.
Die Anmeldung ist kostenlos und unverbindlich.
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Und denk bitte daran:
Sprich zum Beispiel direkt mit der Telefonseelsorge (Tel. 142, 24 h erreichbar) oder dem Psychosozialen Notdienst (Wien, Tel. 01 31330). Du bist nicht allein, auf unserer Website findest du unter Notfallkontakte weitere Anlaufstellen, die dir rund um die Uhr zur Seite stehen. Trau dich, Unterstützung anzunehmen.
Trau dich, jetzt den nächsten Schritt zu gehen. Du bist es wert, wieder Verbundenheit und Lebensfreude zu spüren.
Quellen
Einsamkeit gefährdet Demokratie. Deutschlandfunk Kultur. [Online] Verfügbar unter: https://www.deutschlandfunkkultur.de/einsamkeit-gefahr-demokratie-bertelsmann-stiftung-100.html (Abrufdatum: 22.09.2025)
Health Effects of Social Isolation and Loneliness. Centers for Disease Control and Prevention (CDC). [Online] Verfügbar unter: https://www.cdc.gov/social-connectedness/risk-factors/index.html (Abrufdatum: 22.09.2025)
Our Epidemic of Loneliness and Isolation. U.S. Department of Health & Human Services (Surgeon General Advisory), 2023. [Online] Verfügbar unter: https://www.hhs.gov/sites/default/files/surgeon-general-social-connection-advisory.pdf (Abrufdatum: 22.09.2025)
Social Isolation and Loneliness. World Health Organization (WHO). [Online] Verfügbar unter: https://www.who.int/teams/social-determinants-of-health/demographic-change-and-healthy-ageing/social-isolation-and-loneliness (Abrufdatum: 22.09.2025)
Wissen: Was ist Einsamkeit?. Die Plattform gegen Einsamkeit (Kompetenznetz Einsamkeit). [Online] Verfügbar unter: https://plattform-gegen-einsamkeit.at/wissen (Abrufdatum: 22.09.2025)