Kassenfinanzierte Psychotherapie in Wien: So funktioniert’s
Psychotherapie in Österreich muss nicht immer privat bezahlt werden.: mit einem kassenfinanzierten Platz übernimmt die Sozialversicherung die Therapiekosten vollständig. Das bedeutet: du kannst Unterstützung erhalten, ohne selbst dafür zahlen zu müssen. Damit das klappt, gibt es ein paar wichtige Schritte zu beachten, die wir dir hier erklären.
Bei einem Kassenplatz übernimmt die Sozialversicherung die Psychotherapiekosten vollständig.
Was bedeutet kassenfinanzierte Psychotherapie überhaupt?
In Österreich haben Menschen mit einer psychischen Erkrankung Anspruch auf eine psychotherapeutische Behandlung, die von der Sozialversicherung bezahlt wird. Diese sogenannten Kassenplätze decken die gesamten Therapiekosten ab. Du zahlst keinen Eigenanteil, brauchst jedoch eine anerkannte Diagnose wie etwa Depression oder Angststörung, die nach ICD-10 als behandlungsbedürftig gilt.
Teilrefundierung oder Vollfinanzierung – was ist der Unterschied?
Oft wird zwischen zwei Varianten der Finanzierung unterschieden. Bei einer Teilrefundierung bezahlst du die Sitzungen zunächst privat und bekommst später einen Zuschuss von rund 28 bis 45 Euro pro Sitzung zurück. Bei einem vollfinanzierten Kassenplatz übernimmt die Krankenkasse 100 Prozent der Kosten, ohne dass du vorstrecken musst. Diese vollfinanzierten Plätze sind jedoch begrenzt, weil die Krankenkassen nur eine feste Anzahl an Verträgen mit Psychotherapeut:innen abschließen.
Die Kostenübernahme durch die Krankenkasse kann kompliziert wirken – hier lohnt sich eine Beratung, um Teilrefundierung oder volle Kostenübernahme optimal zu nutzen.
So bekommst du einen Kassenplatz:
Der erste Schritt ist ein ärztliches Erstgutachten, das in der Regel von eine:r Hausärzt:in oder Fachärzt:in erstellt wird. Darin wird bestätigt, dass eine Psychotherapie notwendig ist. Mit diesem Gutachten kannst du dich direkt bei einer Vertragspsychotherapeut:in oder einer kassenfinanzierten Ambulanz um einen Platz bewerben. Die Vorraussetzungen dafür sind:
deine Sozialversicherung ist aktiv
du hast eine Diagnose vorhanden
du hast eine ärztliche Bestätigung
Sobald diese Unterlagen vollständig sind, kannst du einen Termin vereinbaren. Je nach Nachfrage kann es trotzdem länger dauern, bis ein Platz frei wird.
Anlaufstellen wie VAP oder WGPV unterstützen dich bei der Suche nach einem kassenfinanzierten Psychotherapieplatz – ein Anruf kann oft den entscheidenden Schritt erleichtern.
Wartezeiten und was du sonst beachten solltest
Die Nachfrage nach kostenlosen oder voll erstatteten Therapieplätzen ist hoch. Wartezeiten von mehreren Monaten sind leider üblich. Daher kann es sinnvoll sein, parallel auch nach Therapieplätzen mit Teilrefundierung oder Sozialtarifen zu suchen.
Außerdem lohnt es sich, die eigene Krankenkasse direkt zu fragen, ob es kurzfristige Sonderkontingente oder Plätze bei Kooperationstherapeut:innen gibt. Diese werden manchmal zusätzlich ausgeschrieben.
Findmetherapy unterstützt dich bei der Platzsuche
Wenn du nicht weißt, wo du anfangen sollst oder der Antragsprozess dich überfordert, ist findmetherapy an deiner Seite. Wir helfen dir, passende Therapeut:innen zu finden, unterstützen dich bei der Anmeldung und beraten dich zu allen Fragen rund um Kassenplätze und Sozialtarife – anonym, kostenlos und ohne lange Wartezeit beim Suchen.
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